Der Stab von Mose und das neue Autoritätsfeld

Einleitung

Es ist Gottes Verlangen uns als sein Volk in einen höheren Bereich seiner Autorität (Anm.: Königsherrschaft) hineinzuführen.
 
Die vier Stufen der Reife
 
Um in diesen Bereich eintreten zu können, ist es wichtig, dass wir die unterschiedlichen Stufen der geistliche Reife durchlaufen haben, die ich wie folgt beschreiben würde:
 
  • die Errettung durch das Erlösungswerk von Jesus Christus am Kreuz von Golgatha durch sein Blut => Aktivierung zur Vergebung der Sünden (vgl. Römer 4,23-25 i.V.m. 1.Johannes 1,7)
Römer 4,23-25:
23 Dass es ihm zugerechnet worden ist, ist aber nicht allein um seinetwillen geschrieben, 24 sondern auch um unsertwillen, denen es zugerechnet werden soll, wenn wir glauben an den, der unsern Herrn Jesus auferweckt hat von den Toten, 25 welcher ist um unsrer Sünden willen dahingegeben und um unsrer Rechtfertigung willen auferweckt.
 
1.Johannes 1,7:
7 Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander, und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.
 
  • der Eintritt in die Beziehung durch Jesus Christus mit dem himmlischen Vater, welche die Kindschaft Gottes durch das Wirken des Heiligen Geistes zur Folge hat (Anm.: Der himmlische Vater hat uns bereits als Kinder/Söhne erkannt, jedoch müssen wir als Gläubige durch die Beziehung mit ihm in die geistliche Reife gelangen, um zu erkennen, dass wir Söhne gemäß der Ordnung Gottes sind.; vgl. Römer 8,14-16; Galater 4,4-7)
Römer 8,14-16:
14 Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Söhne Gottes.
15 Denn ihr habt nicht einen knechtischen Geist empfangen, dass ihr euch abermals fürchten müsstet; sondern ihr habt einen kindlichen Geist empfangen, durch den wir rufen: Abba, lieber Vater!
16 Der Geist selbst gibt Zeugnis unserm Geist, dass wir Gottes Kinder sind.
 
Galater 4,4-7:
4 Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, 5 damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste, damit wir die Sohnschaft empfingen.
6 Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater!
7 So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Sohn; wenn aber Sohn, dann auch Erbe durch Gott.

  • der Eintritt in die Sohnschaft der Ordnung Gottes durch andauernde und beständige Beziehung mit dem himmlischen Vater, um berechtigt zu sein, „Verträge“ im Auftrag/Willen Gottes zu schließen (Anm.: Ein Säugling kann seine Eltern zum Zeitpunkt der Geburt noch nicht als Eltern erkennen. Erst wenn es in einer kontinuierlichen Beziehung mit den Eltern steht und heranreift, erkennt das Kind seine Eltern und spricht sie ebenfalls zum Zeitpunkt der entwickelten Kommunikationsreife mit ihrem „Liebestitel“ an.)
  • der Eintritt in die Priester-/ und Königsherrschaft in Jesus Christus durch sein vergossenes Blut am Kreuz von Golgatha => Aktivierung zur geistlicher und territorialer Herrschaft (vgl. Offenbarung 1,5-6 i.V.m. Römer 8,19; 1.Korinther 13,11)
Offenbarung 1,5-6:
… 5 und von Jesus Christus, welcher ist der treue Zeuge, der Erstgeborene von den Toten und Herr über die Könige auf Erden! Ihm, der uns liebt und uns erlöst hat von unsern Sünden mit seinem Blut 6 und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott, seinem Vater, ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen.
 
Römer 8,19:
19 Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Söhne Gottes offenbar werden.
 
1.Korinther 13,11:
11 Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war.
 
Das Stehen in der Berufung
 
Wenn wir als Gläubige diese Reifegrade durchlaufen haben, sind wir in der Lage, gemäß dem Willen des himmlischen Vaters unsere Berufung in Jesus Christus richtig zu verstehen und auszuüben.
Das bedeutet, dass wir uns nicht beständig am Ort der Berufung aufhalten, sondern in unserer Berufung als reife Söhne Gottes im königlichen Priestertum wandeln, was mit bedingungslosem Gehorsam in Verbindung steht, der dazu führt, dass wir Gottes besonderes Eigentum sind (vgl. 2.Mose 19,5-6).
 
2.Mose 19,5-6:
5 Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein.
6 Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein. Das sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst.
 
Das besondere Eigentum beinhaltet, dass man vom himmlischen Vater nicht nur berufen, sondern auch auserwählt ist, was die Kühnheit der Einwilligung in seinen Willen bedeutet (vgl. Matthäus 22,14 i.V.m. Jesaja 6,8).
 
Matthäus 22,14:
14 Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt.
 
Jesaja 6,8:
8 Und ich hörte die Stimme des Herrn, wie er sprach: Wen soll ich senden? Wer will unser Bote sein? Ich aber sprach: Hier bin ich, sende mich!
 
Wenn wir uns als Heilige lediglich im Feld der Berufung Gottes für uns aufhalten und diesen Ort nicht verlassen, um in unsere Berufung einzutreten, dann macht sich das auf die Weise bemerkbar, dass wir nur nach prophetischen Worten für unser Leben Ausschau halten aber nie die Autorität Gottes aus unserem Leben manifestiert sehen.
 
Der geistliche Ortswechsel
 
Deshalb ist es wichtig einen geistlichen Ortswechsel durchzuführen, so ähnlich wie es Mose tat als Gott zu ihm in der Wüste aus dem brennenden Dornbusch sprach (vgl. 2.Mose 3,1-2.9-10).
 
2.Mose 3,1-2.9-10:
1 Mose aber hütete die Schafe Jitros, seines Schwiegervaters, des Priesters in Midian, und trieb die Schafe über die Steppe hinaus und kam an den Berg Gottes, den Horeb.
2 Und der Engel des HERRN erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch. Und er sah, dass der Busch im Feuer brannte und doch nicht verzehrt wurde. …
9 Weil denn nun das Geschrei der Israeliten vor mich gekommen ist und ich dazu ihre Not gesehen habe, wie die Ägypter sie bedrängen, 10 so geh nun hin, ich will dich zum Pharao senden, damit du mein Volk, die Israeliten, aus Ägypten führst.
 
Mose blieb nicht an dem Ort seiner Berufung. Er machte sich, nachdem er von Gott berufen wurde, mit der Berufung Gottes in seinem Herzen auf in seine Berufung, nämlich in das Autoritätsfeld des Pharaos einzutreten, um durch heilige Konfrontation die Phase der göttlichen Befreiung für Israel einzuleiten!
Diese Konfrontation war wie eine Art Geburtswehen, die dazu führte, das Israel in seine Freiheit und Bestimmung, nämlich in erster Linie, Gott in der Wüste anzubeten, eintreten konnte (vgl. 2.Mose 3,18).
 
2.Mose 3,18:
18 Und sie werden auf dich hören. Danach sollst du mit den Ältesten Israels hineingehen zum König von Ägypten und zu ihm sagen: Der HERR, der Gott der Hebräer, ist uns erschienen. So lass uns nun gehen drei Tagereisen weit in die Wüste, dass wir opfern dem HERRN, unserm Gott.
 
Die Zunahme der Kraft und Autorität Gottes
 
Wenn jeder einzelne von uns im Volk Gottes seiner Berufung nachkommt, dann manifestiert sich die Kraft Gottes auf größere Weise.
Das wird anhand der Situation mit Mose als er in der Wüste von Gott berufen wurde und danach mit Aaron vor den Pharao trat deutlich.
Der Stab, den Mose im Auftrag Gottes auf die Erde des Wüstenbodens warf, wurde zu einer Schlange.
Um den tieferen Sinn der Zunahme von göttlicher Autorität im Zusammenhang mit einem geistlichen Ortswechsel zu verstehen, ist es wichtig, dass wir die Situation der Berufung von Mose mit der Situation der Konfrontation von Mose vor dem Pharao gegenüberstellen (vgl. 2.Mose 4,2-4 i.V.m. 2.Mose 7,1.8-12).
 
2.Mose 4,2-4 (Anm.: Die Berufung von Mose in der Wüste):
2 Der HERR sprach zu ihm: Was hast du da in deiner Hand? Er sprach: Einen Stab.
3 Der HERR sprach: Wirf ihn auf die Erde. Und er warf ihn auf die Erde; da ward er zur Schlange und Mose floh vor ihr.
4 Aber der HERR sprach zu ihm: Strecke deine Hand aus und erhasche sie beim Schwanz. Da streckte er seine Hand aus und ergriff sie, und sie ward zum Stab in seiner Hand.
 
2.Mose 7,1.8-12 (Anm.: Die Konfrontation des Pharaos durch Mose und Aaron):
1 Der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich zum Gott gesetzt für den Pharao, und Aaron, dein Bruder, soll dein Prophet sein. …
8 Und der HERR sprach zu Mose und Aaron: 9 Wenn der Pharao zu euch sagen wird: Weist euch aus durch ein Wunder!, so sollst du zu Aaron sagen: Nimm deinen Stab und wirf ihn hin vor dem Pharao, dass er zur Schlange werde!
10 Da gingen Mose und Aaron hinein zum Pharao und taten, wie ihnen der HERR geboten hatte. Und Aaron warf seinen Stab hin vor dem Pharao und vor seinen Großen und er ward zur Schlange.
11 Da ließ der Pharao die Weisen und Zauberer rufen und die ägyptischen Zauberer taten ebenso mit ihren Künsten: 12 Ein jeder warf seinen Stab hin, da wurden Schlangen daraus; aber Aarons Stab verschlang ihre Stäbe.
 
Der Stab von Mose und Aaron
 
Das hebräische Wort für „Stab“, das bei den zwei eben o.g. Bibelstellen verwendet wird, ist „maṭṭäh“ und bedeutet auch „Ast, Zweig einer Pflanze, der wächst“ (Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu dem Wort „Stab – maṭṭäh“ mit der Wortschlüsselnummer: 4368).
Bei dem hebräischen Wort für „Schlange“ jedoch gibt es einen großen Unterschied.
Das in 2.Mose 4 verwendete hebräische Wort für „Schlange“ ist „nāḥāš“ und bedeutet auch das gleichnamige Reptil.
Das hebräische Wort für „Schlange“, das in 2.Mose 7 verwendet wird ist „tannȋn“ und bedeutet „Seeungeheuer, Drache“ (Anm.: Teilauszug aus der Elberfelder Studienbibel zu dem Wort „Schlange – nāḥāš, tannȋn“ mit der Wortschlüsselnummer: 5257 und 8770).
Anhand der beiden Worterklärungen wird deutlich, dass der Stab von Mose bzw. Aaron auf die unterschiedlichen Ebenen der Kraft Gottes hinwies, die mit dem jeweiligen Territorium verknüpft war.
Als Mose von Gott in der Wüste berufen wurde, berührte sein Stab den Wüstenboden, während bei der Konfrontation mit dem Pharao der Stab in Aarons Hand den Regierungsboden des Pharaos berührte.
Es war der Wechsel des Aufenthaltsortes durch Mose, der dazu führte, dass sich Gottes Kraft verstärkte, so dass es auf diese Weise zur heiligen Konfrontation mit dem Pharao kam.
 
Die Kraft Gottes und Sein Licht
 
Gottes Kraft steht immer mit seinem ewigen Licht (Anm.: "Aaron" bedeutet „Lichtberg, Erleuchtung“) - dem Geist der Prophetie (Anm.: das Zeugnis Jesu; vgl. Offenbarung 19,10e) in Verbindung, was für uns heutzutage dazu gesetzt ist, den Feind im Feld unserer Verheißung bloßzustellen und zu attackieren, um ihn durch den Sieg von Jesus Christus am Kreuz (Anm.: durch seinen Tod und seine Auferstehung) daraus zu entfernen!
Gott hat seine Regierungsherrschaft aus dem Thronsaal des Himmels vor dem Thron des Pharaos auf Erden durch Mose und Aaron offenbart, indem er den Stab Aarons in einen „Feuerdrachen“ verwandelte, der die Quelle des okkulten Feuers der ägyptischen Zauberer verschluckte!
Die „Feuerdrachen/Feuerschlangen“ Gottes sind die „Seraphim“, die vor dem Thron Gottes stehen und auch die „Verbrennenden, Läuternden“ genannt werden (vgl. Jesaja 6,2).
 
Jesaja 6,2:
2 Seraphim standen über ihm; ein jeder hatte sechs Flügel: Mit zweien deckten sie ihr Antlitz, mit zweien deckten sie ihre Füße und mit zweien flogen sie.
 
Amen und Amen.
 
In Seiner Weisheit,
 
Daniel Glimm